Immobilienpreisrückgänge vorerst moderat

Laut dem IW-Institut Köln sind die Immobilienpreise in Deutschland im 4. Quartal 2022 um durchschnittlich 3,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal gesunken. Es wird jedoch erwartet, dass die Preise nicht viel stärker nachgeben werden. Das Bundesamt gibt an, dass die Immobilienpreise im Jahr 2021 um 11,5 Prozent und im Jahr 2022 um 5,3 Prozent gestiegen sind, bevor die Preiswende um den Jahreswechsel 2022/2023 begann.

Im 4. Quartal 2022 gab es sowohl in städtischen als auch ländlichen Regionen Preisrückgänge bei Immobilien. Dabei fielen die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser stärker als die Preise für Eigentumswohnungen. In den kreisfreien Großstädten sanken die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser um 5,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal, während die Preise für Eigentumswohnungen lediglich um ein Prozent zurückgingen. In dünn besiedelten ländlichen Kreisen waren Ein- und Zweifamilienhäuser um 5,5 Prozent günstiger, während Eigentumswohnungen um ein Prozent teurer waren als im Vorjahresquartal.

Das IW-Institut in Köln erklärt, dass zwischen 2010 und 2021 die Wohnimmobilienpreise kontinuierlich gestiegen sind, hauptsächlich aufgrund des robusten Wirtschaftswachstums, der Zuwanderung und den fallenden Zinsen. Die aktuelle Entwicklung sei jedoch nicht ungewöhnlich und es sei nicht zu erwarten, dass die Preise noch viel stärker nachgeben werden. Dafür sprechen drei Gründe: Wenn die Teuerungsraten zurückgehen, sinken auch die Zinsen wieder, was stabilisierend auf die Preise wirken könnte. Der Rückgang der Neubautätigkeit verstärkt die Knappheit auf dem Markt und erhöht die Nachfrage. Eine ähnliche Wirkung hat auch die hohe Zuwanderung. Insgesamt sei eher von einer Seitwärtsbewegung der Preise als von einem Preiseinbruch auszugehen.