Wohnen bleibt kostspielig, egal ob zur Miete oder im Eigenheim

Selbst unter veränderten Bedingungen auf dem Immobilienmarkt bleibt das Interesse an Immobilien nach wie vor hoch. Diejenigen, die derzeit eine Mietwohnung oder ein Eigenheim suchen, müssen mit erheblich gestiegenen Mietpreisen oder immer noch relativ hohen Immobilienpreisen rechnen.

Das statistische Bundesamt liefert nüchterne Zahlen: Im Jahr 2022 hatten 3,1 Millionen Haushalte eine Mietbelastung von 40 Prozent oder mehr, während 1,5 Millionen Haushalte sogar mindestens die Hälfte ihres Einkommens für Miete und Betriebskosten aufwenden mussten. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter beträgt bundesweit 8,70 Euro. Die Mietbelastungsquote ist besonders hoch für Haushalte, die nach 2019 eingezogen sind, Einpersonenhaushalte sowie Haushalte in Großstädten.

Das WohnraumBarometer von Immoscout24 bestätigt, dass die Steigerungen sowohl bei den Mieten als auch bei den Immobilienpreisen im Jahr 2023 anhalten. Im Neubau stiegen die angebotenen Mieten im Vergleich zum Vorjahr um bis zu 19,9 Prozent. Auch im Bestand gab es innerhalb eines Jahres Steigerungen von bis zu 12,3 Prozent. Die Teuerungsrate für Neubau-Mietwohnungen liegt im ersten Quartal 2023 in Metropolen wie Berlin bei bis zu 8,8 Prozent. Die Nachfrage nach Mietwohnungen zieht deutschlandweit im ersten Quartal erneut an.

Die Angebotspreise für zum Verkauf stehende Wohnungen steigen im deutschlandweiten Durchschnitt im ersten Quartal 2023 wieder um bis zu zwei Prozent. In fünf von sieben Metropolen haben sich die Angebotspreise für Eigentumswohnungen ebenfalls erhöht. Den stärksten Preisanstieg verzeichnen Hamburg und Stuttgart. Die Preise für Einfamilienhäuser gehen in Köln, Düsseldorf, Berlin und München leicht zurück. Die Nachfrage steigt im ersten Quartal in sechs von sieben Metropolen weiter an.

Trotz hoher Inflation, teurer Zinsen und steigender Mieten und Preise bleibt das Interesse an Immobilien hoch. Der Markt hat sich im Vergleich zu den Vorjahren stark verändert, aber dennoch plant laut einer YouGov-Umfrage jeder sechste Deutsche den Kauf eines eigenen Hauses oder einer eigenen Wohnung. Allerdings melden sich im Durchschnitt nur noch halb so viele Interessenten auf Immobilienangebote wie vor einem Jahr.